2014 / 2015

Unsere Vorträge finden um 19:30 Uhr in der Volkshochschule Landshut, Obere Länd 41, statt.

Nichtmitglieder sind herzlich willkommen.

 

Wir müssen den Vortrag von Dr. Beck um eine Woche verschieben.

Er findet nun am Dienstag, 5. Mai 2015, um 19.30 Uhr statt.

Vielen Dank für Ihr Verständnis

 

28. April 2015

Dr. Robert Beck, Tours

Die Tagebücher von Franz Caspar Krieger
Quelle eines Landshuter Lebens und einer städtischen Gesellschaft
im 19. Jahrhundert

Die täglichen Einträge, die der Bortenmachermeister F.C. Krieger zwischen Juni 1821 und Februar 1872 in seinen Tagebüchern der Nachwelt hinterlassen hat, ermöglichen es zunächst, Aspekte der Lebenswelt dieses Landshuter Bürgers zu rekonstruieren, von seiner Gedanken- und Gefühlswelt ausgehend über seine familiären Beziehungen und Arbeit bis zu seinen Vereins- und Freizeitaktivitäten. Anhand der Beschreibungen von F.C. Krieger wird auch eine ganze Stadtlandschaft, die sich in den Jahren vor 1870 nur wenig ändert, sichtbar gemacht, wie auch das Leben einer städtischen Gesellschaft in der Sattelzeit zwischen vor der Reichsgründung.

In diesem Vortrag sollen diese beiden von den Tagebüchern angebotenen Aspekte behandelt werden.

Vor dem Vortrag findet die Jahreshauptversammlung des Historischen Vereins für Niederbayern statt.

Tagesordnung:
Geschäftsbericht des 1. Vorsitzenden
Bericht des Schatzmeisters
Entlastung der Vorstandschaft
Ausblick, Wünsche, Anregungen

Anträge sind bitte bis zum 14. April 2015 in der Geschäftsstelle oder beim

1. Vorsitzenden abzugeben.


17. März 2015

Dr. Johannes Sander, Würzburg

Zwischen Beharrung und Anpassung:
Die Kirchenbaukunst des frühen 19. Jahrhunderts in Niederbayern

Die Zeit um 1800 war in der europäischen Geschichte eine Epoche großer geistesgeschichtlicher und politischer Umbrüche. Dies schlug sich auch in einem Wandel der künstlerischen Ausdrucksformen nieder. Insbesondere die Sakralarchitektur war im Zeitalter von Spätaufklärung, Säkularisation und Restauration großen Veränderungen unterworfen. Der Kirchenbau in Niederbayern belegt exemplarisch diese architekturkünstlerische Umbruchzeit und spiegelt damit die bewegte und wechselvolle Geschichte Bayerns in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wider.
Ein starkes Beharren an den althergebrachten Formen barocker Sakralarchitektur auch lange nach 1800 auf der einen Seite, auf der anderen Seite eine zunehmende Anpassung an die baukünstlerischen Standards, wie sie hauptsächlich andernorts festgelegt wurden – das sind ungefähr die Pole, zwischen denen sich die Sakralarchitektur in Niederbayern in jener Zeit bewegte.

Diese Entwicklung vorzustellen und Einblicke in die Hintergründe dieses Geschehens zu geben, ist Anliegen des Vortrages.


24. Februar 2015

Dr. Tobias Appl, Regensburg

Der Ausbau der bayerischen Hauptstädte zu geistlichen Zentren unter Herzog Wilhelm V. unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Landshut"

Der bayerische Herzog Wilhelm V. (1548-1626), der den Beinamen „der Fromme" trägt, wird in der historischen Erinnerung zumeist mit dem Kölner Krieg, also der Sicherung und Durchsetzung des Katholizismus im Kurfürstentum Köln und damit im gesamten Nordwesten des Reiches, in Verbindung gebracht. Daneben hat er sich auch als Erbauer der Münchener Jesuitenkirche St. Michael und Begründer des Hofbräuhauses im kollektiven Gedächtnis festgesetzt. Zumeist aber steht er im Schatten seines Sohns, des späteren Kurfürsten Maximilian I., der ihn bereits 1597/98 aufgrund der tiefgreifenden Verschuldung Bayerns als regierender Herzog ablöste.

Im Bereich der Kirchenpolitik in seinem bayerischen Herzogtum zeigte sich Herzog Wilhelm V. als ein innovativer und gestaltender Landesherr. Ausgehend von seinem Selbstverständnis, als Herrscher für das Seelenheil seiner Untertanen verantwortlich zu sein, förderte er die kirchliche Erneuerung in seinem Herzogtum durch zahlreiche Maßnahmen und Impulse nachhaltig. Einen besonderen Schwerpunkt legte er dabei auf den Ausbau der bayerischen Hauptstädte zu geistlichen Zentren, eben auch der Stadt Landshut. Damit befestigte er nicht nur den Katholizismus in seinem Herzogtum und darüber hinaus, sondern steigerte auch die Bedeutung Bayerns als Vormacht des Katholizismus im Reich.


27. Januar 2015

Prof. Dr. Dr. habil. Willibald Permanetter, Landshut

Die Pathologie der Ludwig – Maximilians – Universität
Beginn in Landshut?

Die Landshuter Zeit der Ludwigs-Maximilians-Universität hatte durchaus Einfluss auf die Entwicklung der Münchner Medizinischen Fakultät ab 1826. Mit dem damals europaweit bekannten Chirurgen Phillip von Walther und dem Anatomen Friedrich Thiedemann hatten zwei herausragende Ärzte bereits in Landshut den Grundstein dafür gelegt, dass in München sehr schnell das damals neue Fach der Pathologie als Motor für die Entwicklung zur modernen naturwissenschaftlichen Medizin entstanden ist. Ludwig von Buhl war der erste Lehrstuhlinhaber für Pathologie in München, er war gleichzeitig Leibarzt der königlichen Familie und damals Inbegriff des Fortschritts der Medizin in München. Er versuchte in München in bescheidenerem Umfang das durchzusetzen, was Karl von Rokitansky in Wien und Rudolph Virchow in Berlin schon bewirken konnten. Er war der Stammvater der Münchner Pathologie, die mit großen Namen mehrere Ärztegenerationen geprägt hat.
Die erstaunliche Kontinuität und Bedeutung der Münchner Pathologie mit Ihren Landshuter Wurzeln ist Thema des Vortrags.

Dieser Vortrag findet in Kooperation mit dem
Landshuter Freundeskreis der
Münchner Universitätsgesellschaft statt.


25. November 2014

Bitte beachten Sie, dass der Termin für diesen Vortrag nach der Drucklegung des Programms, in dem noch der 18. abgedruckt ist, auf den 25. November verschoben werden musste.

Dr. Markus Schmalzl, München

Erhard Auer. Wegbereiter der Demokratie in Bayern

Der bayerische Sozialdemokrat Erhard Auer (1874-1945), im niederbayerischen Dommelstadl bei Passau geboren, spielt heute für die Identifikation und in der Erinnerung seiner Partei nahezu keine Rolle mehr. Wie ein Großteil der reformorientierten SPD-Funktionäre geriet er in der Nachkriegszeit weitgehend in Vergessenheit. Auers Prägungen, sein innerparteilicher Aufstieg, seine parlamentarische Arbeit im Bayerischen Landtag, seine Tätigkeit vor und während des Ersten Weltkriegs und sein weit über Bayern hinausreichendes innerparteiliches Wirken wurden dabei ebenso wenig beachtet wie sein engagierter Kampf gegen die radikalen linken und vor allem rechten Kräfte in den Weimarer Jahren. Dabei bietet die Biographie Auers exemplarisch die Möglichkeit, den Weg der Gemäßigten im linken politischen Lager von der Jahrhundertwende bis 1933 nachzuverfolgen.


28. Oktober 2014

Dr. Mario Tamme, Landshut

„Und ich hoffe, dass die sieben guten Jahre kommen"
Die Erinnerungen des Ernest Seinfeld an das KZ-Außenlager Landshut

Vom 15. Dezember 1944 bis zum 5. Februar 1945 bestand das KZ-Außenlager Landshut. Mit dessen kurzer, aber grausamer Geschichte beschäftigen sich aktuell verschiedene Initiativen. So erforscht in diesem Schuljahr Frau Fischer mit einem P-Seminar des Hans-Leinberger-Gymnasiums diese Thematik. Das Stadtarchiv konnte nun den ehemaligen KZ-Häftling Ernest Seinfeld ausfindig machen, der heute in den USA lebt und den Referenten sofort, nach einer ersten Kontaktaufnahme, zu sich einlud.
Ernest Seinfeld wurde im Jahr 1924 in Wien geboren. Im Jahr 1942 deportierten ihn die Nazis zusammen mit seiner Mutter in das Ghetto/KZ Theresienstadt. Von dort brachte ihn die SS im Herbst 1944 über das Vernichtungslager Auschwitz/Birkenau zum Arbeitseinsatz in die Außenlager Kaufering III und Landshut. Im letzteren lebensbedrohlich erkrankt, kam er wie durch ein Wunder in das Reservelazarett Achdorf. Dort wurde er notoperiert und erhielt anschließend vielfältige Unterstützung durch das Sanitätspersonal.

Der Vortrag beleuchtet den derzeitigen Forschungsstand zur Geschichte des KZ-Außenlagers Landshut und die hochinteressante Lebensgeschichte Ernest Seinfelds.

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