2010 / 2011

Dienstag, 12. April 2011

Dr. Jürgen Obmann, Limesbeauftragter

Abusina/Eining

Als bedeutende Stätte am Anfang/Ende des obergermanisch-raetischen Limes wartet Abusina/Eining mit einer langen Forschungsgeschichte auf. Seit weit über 100 Jahren werden die Reste des Römerlagers untersucht und konserviert. Dies führt zu zahlreichen Zeitschichten, die in diesem Freigelände für Besucher heute sichtbar sind und einer eingehenden Erläuterung bedürfen. In diesem Beitrag sollen die unterschiedlichen sichtbaren Reste eingeordnet und die weitere Entwicklung des Platzes dargestellt werden.

Dienstag, 22. März 2011

Dr. Maximilian Seefelder, M.A., Bezirksheimatpfleger, Landshut

„Gute alte Volkslieder sind besonders willkommen ..."
Das 1. Niederbayerische Preissingen 1931 in Landshut
Man kann den Anfängen einer öffentlich wahrgenommenen Volksmusik- und Volksliedpflege in Niederbayern ein Datum verleihen: 20. Juni 1931. An diesem Tag wurde in Landshut das 1. Niederbayerische Volkslieder-Preissingen veranstaltet, das großes Interesse bei der Bevölkerung und in den Medien hervorrief.
Aus musiksoziologischer Sicht handelte es sich um ein Sängertref¬fen von Laien. Deren Darbietungen nahmen sich – musikalisch betrachtet – eher bescheiden aus. Doch im kulturpolitischen bzw. -ideologischen Kontext erschienen jene Volkslieder-Preissingen der 1930er Jahre als „machtvolle Kundgebungen der Heimatliebe". Solche Zuschreibungen laden zur kulturhistorischen Auseinandersetzung ein.

Dienstag, 22. Februar 2011

Dr. Claudio Stein, München – Archiv der LMU

Zwischen Reformkatholizismus und kirchlicher Restauration:
Thomas Mayer, der letzte Regens des Landshuter Bartholomäums.

Zwischen 1800 und 1803 beherbergte Landshut das zuvor in Ingolstadt
untergebrachte Priesterseminar des Instituts der in Gemeinschaft lebenden
Weltpriester, nach dessen Gründer Bartholomäus Holzhauser (1613-1658) auch
Institut der Bartholomäer genannt. Gemeinsam mit der bayerischen
Landesuniversität war dieses Seminar von der Donau an die Isar versetzt und
im Haus des Landschaftspräsidenten untergebracht worden. Wie viele andere
geistliche Institutionen, so wurde auch das Bartholomäum im Zuge der
Säkularisation ersatzlos aufgehoben. Im Zentrum der Ausführungen steht der
auch überörtlich bedeutsame Regens Thomas Mayer (1757-1827), der dieses Amt
1795 noch während der Ingolstädter Epoche übernommen hatte. Als Direktor des
Bartholomäums sollte Mayer sich den Ruf eines hervorragenden
Priestererziehers erwerben. Nach 1803 wirkte Mayer als Landpfarrer in Buch am
Buchrain bzw. bis zu seinem Tod in Langengeisling (Landkreis Erding). Thomas
Mayer, Seelsorger und Gelehrter gleichermaßen, verfügte über ein weitmaschig
geknüpftes Netz von Kontakten, eine enge Freundschaft verband ihn mit dem
Landshuter Professor und nachmaligen Regensburger Bischof Johann Michael
Sailer. Während der Jahre seiner Regentie führte Mayer Tagebücher, die erst
kürzlich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv wiederentdeckt wurden. Sie erlauben
interessante Rückschlüsse auf das Landshuter akademische und alltägliche
Leben in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts.

Dienstag, 25 Januar 2011

Bernhard Häck, Landshut

Leben zwischen Klostermauern und Höhlen

Zwischen dem Kloster Weltenburg und der Stadt Kelheim (Niederbayern) liegt im schönen wildromantischen Donautal eine kleine, unter Denkmalschutz stehende, unscheinbare Klosteranlage – Klösterl genannt. Hier errichtete in der Mitte des 15. Jahrhunderts ein Eremit aus Siebenbürgen eine Klause, die sich zwischen der Donau im Osten und den hoch aufragenden Felsen im Westen erstreckt. Begrenzt wird die Klosteranlage durch eine Klostermauer mit jüdischen Grabsteinen und dahinterliegenden Gebäuden. Die Klosterbrüder nutzten dabei gleichzeitig die in diesem Felsmassiv vorhandenen zahlreichen Höhlen. So wurde die Klosterkirche (Bruderloch) in ein Abri integriert und steht heute als einzige Höhlenkirche ohne Dach in Europa als Unikum da. In einer der größten Höhlen der Klosteranlage, der sogenannte Goldofen, fand sich ein Kalvarienberg mit Zugang zur Oberfläche - auch ein Alchimist hat sich hier für einige Zeit niedergelassen. Im Süden der Anlage diente das Geissel-Abri der göttlichen Hingabe. Durch die Untere Durchgangshöhle konnte der im Süden und damit außerhalb der Klosteranlage liegende Klostergarten erreicht werden. Feuchtigkeit und Hochwasser ließen das Areal oft leer stehen und zusehends verfallen. In den letzten Jahren wurden die Gebäude umfangreich saniert und die von den Klosterbrüdern genutzten Höhlen untersucht.
Der Vortrag gibt Einblicke in die Forschungsergebnisse.

Dienstag 23. November 2010

Dr. Stefan Dicker, München

Niederbayern, die bayerischen Teilungen und die zeitgenössische Geschichtsschreibung

Nach einem kurzen Überblick über die bayerischen Teilungen und Wiedervereinigungen im Spätmittelalter steht im Vortrag die Frage nach den herrschaftsrechtlichen Grundlagen im Mittelpunkt, die Niederbayern über das Ende der Teilungen hinaus eine politische Größe bleiben ließen. Ein wichtiges Augenmerk liegt hier bei den niederbayerischen Landständen, die z.B. durch die Ottonische Handfeste von 1311 mehr Rechte als die oberbayerische Landstände inne hatte. So kam es insbesondere im 15. Jahrhundert immer wieder zur Opposition mit den oberbayerischen Landesherren wie etwa durch den Böckler- und Löwlerbund 1468/69 und 1491/92.
Den Hauptteil des Vortrags bildet jedoch die Darstellung der bayerischen Teilungen und der sich daraus ergebenden Konflikte in der Landeschronistik des 15. Jahrhunderts. Hier gehören unter anderen die niederbayerischen Geschichtsschreiber Hans Ebran von Wildenberg, Veit Arnpeck und Angelus Rumpler zu den bedeutendsten Vertretern. Sie konnten wichtige politische Entscheidungsprozesse aus unmittelbarer Nähe beobachten und teilweise sogar daran mitwirken. Die Werke der drei Chronisten zeigen, wie sich in wenigen Jahrzehnten ein bayerisches Landesbewusstsein entwickelte und wie die eingangs behandelten herrschaftsrechtlichen Grundlagen die Rolle Niederbayerns darin prägten.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Dr. Wolfgang Smolka, München – Archiv der LMU

Vom Tempel des Glaubens zum Tempel der Weisheit
Wie die Ludwig-Maximilians-Universität nach ihrem Wegzug von Landshut ihr Unterkommen in München fand.

Am 25. August 1835, dem Namens- und Geburtsfest König Ludwigs I., also vor 175 Jahren, erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für das Universitätsgebäude in München. Am 25. August 1840 wurde es dann seiner Bestimmung übergeben. Bis dahin hatte die LMU sich mit Provisorien begnügen müssen: In Landshut mit Dominikanerkloster und Jesuitenkolleg, in München zunächst wiederum mit einem ehemaligen Kolleg, dem Wilhelminum. Nun aber konnte die Universität in diesen eigens für sie geschaffenen Tempel der Weisheit einziehen.

Mit dem „Hauptgebäude" der Münchner Universität wurde eines der wenigen ursprünglichen Universitätsgebäude seiner Zeit geschaffen, welches gleichermaßen repräsentativen wie praktischen Zwecken dienen sollte.
In die stadttopographischen wie politischen, wissenschaftsideologischen wie fiskalisch-praktischen und manch andere Komponenten dieses Weges von Landshut nach München will der Vortrag Einblick geben.

Samstag, 25. September 2010

Gerhard Tausche
Eichstätt
Jahresfahrt

Die Entwicklung der Stadt begann um 740 mit der Errichtung eines Klosters durch Bonifatius, dem "Apostel der Deutschen", und der Erhebung des Angelsachsen Willibald zum ersten Bischof. Besonders wichtig für die weitere Entwicklung war das erste Mitspracherecht in der Stadtverwaltung, das sich die Bürger 1291 erkämpften und das 1307 bestätigt wurde. Zu dieser Zeit gewannen aber auch die Eichstätter Bischöfe an Macht und Einfluss. Als Fürstbischöfe waren sie von 1305 bis zur Säkularisation im beginnenden 19. Jahrhundert zugleich geistliche und weltliche Herren der Region. Die humanistische Blütezeit des 15. und 16. Jahrhunderts zeigte sich nicht zuletzt in der Anlage des weltberühmten Renaissancegartens "Hortus Eystettensis". 1634 wurde die Stadt von den Schweden erobert fast völlig zerstört. Der anschließende Wiederaufbau verschaffte der Stadt ihr heutiges, nahezu unverändertes barockes Aussehen. Nach der Säkularisation wurde das Fürstbistum Bayern zugesprochen. Durch die Gebietsreform 1972 kam die bisher zu Mittelfranken gehörende Stadt zum Regierungsbezirk Oberbayern. Seit 1980 ist sie Sitz der Katholischen Universität. Im Anschluss an eine Stadtführung wird die Sonderausstellung zum 300. Geburtstag von Johann Evangelist Holzer (1709-1740) besucht. Er gehört zu den großen Meistern des 18. Jahrhunderts, der Kirchen in Süddeutschland und Österreich mit prächtigen Fresken ausstattete, großformatige Altarblätter und sakrale Gemälde schuf. Nach dem Mittagessen besichtigen wir das Museum des Historischen Vereins Eichstätt auf der Willibaldsburg.

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