Vereinshistorie
Historie
Die Förderung des historischen Bewussteins war König Ludwig I. (1825-1848), dem es um die „Wiedererweckung und Belebung des historischen Sinnes“ ging, ein ganz besonderes Anliegen. Auf Vorschlag des Leiters der Kultusabteilung im bayerischen Innenministerium, Eduards von Schenk, erging der bekannte Kabinettsbefehl Ludwigs vom 29. Mai 1827, in dem der König die Erhaltung und Katalogisierung der historischen Denkmäler und Urkunden forderte und zum Studium der vaterländischen Geschichte und ihrer Verbreitung unter der Bevölkerung aufrief. Von Geschichtsvereinen war im Kabinettsbefehl jedoch noch nicht die Rede. Zu ihrer Gründung, auch jener des Historischen Vereins für Niederbayern, kam es erst durch einen entsprechenden Aufruf aus dem Münchener Innenministerium an die Regierungspräsidenten der Kreis im Mai 1830.
Nach den Worten von Manfred Treml setzte der König auf einen „integrativen Regionalismus“. „Die Geschichte wurde als Heilmittel gegen revolutionäre Neuerungen, als ‚kräftiges Bindemittel zwischen Volk und Dynastie‘ eingesetzt. Die Einrichtung von historischen Vereinen in allen Kreisen, stattlich angeregte Denkmalpflege, historisierende Volksfeste, aber auch die Veränderung der königlichen Titulatur, des Staatswappens und nicht zuletzt die Umbenennung der Kreise mit den heute noch verwendeten Stammesnamen, die keinerlei historisch begründbare Grundlage haben, gehören alle in das Konzept dieses Patriotismus, der die Dynastie mit dem Volk, die Landesteile mit dem Staat verbinden sollte.“
Niederbayern trug damals die politische Bezeichnung „Unterdonaukreis“; seine Hauptstadt war Passau. Die Statuten des Historischen Vereins für den Unterdonaukreis datieren vom 13. August 1830. Dieser Tag ist wohl als der Gründungstag des Vereins zu betrachten. Der damalige 1. Vorsitzende, Regierungspräsident von Mulzer, regte aus seinem breitgefächerten historischen Interesse heraus bereits die Anlage einer kleinen Sammlung an, aus der im Laufe der Jahre das Vereinsmuseum entstand. Zu den ersten Ausstellungsgegenständen sollten die von König Ludwig I. überwiesenen Funde von Bruck a.d. Alz gehören, unter denen sich als besonderes Prunkstück ein Schwert mit Eisentauschierung und Elfenbeinknauf befand.
Niederbayern trug damals die politische Bezeichnung „Unterdonaukreis“; seine Hauptstadt war Passau. Die Statuten des Historischen Vereins für den Unterdonaukreis datieren vom 13. August 1830. Dieser Tag ist wohl als der Gründungstag des Vereins zu betrachten. Der damalige 1. Vorsitzende, Regierungspräsident von Mulzer, regte aus seinem breitgefächerten historischen Interesse heraus bereits die Anlage einer kleinen Sammlung an, aus der im Laufe der Jahre das Vereinsmuseum entstand. Zu den ersten Ausstellungsgegenständen sollten die von König Ludwig I. überwiesenen Funde von Bruck a.d. Alz gehören, unter denen sich als besonderes Prunkstück ein Schwert mit Eisentauschierung und Elfenbeinknauf befand.
Dem jungen Verein, der damals 70 Mitglieder zählte und sich seit 1838 „Historischer Verein für Niederbayern“ nannte, versetzte diese Maßnahme den Todesstoß, wie Knöpfler in seiner Vereinsgeschichte formulierte. Zwischen 1839 und 1844 ist vom Verein nichts mehr zu hören. Als die Regierung 1839 nach Landshut umzog, brachte man „eine Anzahl mit Museumsgegenständen gefüllte Kisten mit, welche dann Jahre lang unausgepackt stehen blieben“. Schließlich wurde der Historische Verein am 12. August 1844 in Landshut neu gegründet und die neuen Statuten am 4. Januar 1845 vom König genehmigt. „Sozusagen alles, was Rang und Namen in der Stadt hatte, war hier unter der Ägide des Regierungspräsidenten Baron von Wulffen vereinigt, und wenn der Historische Verein auch gesellschaftlich im üblichen Sinn mangels der Abhaltung von Vergnügungen keine hervorragende Rolle spielte, so war er doch kraft seiner Zusammensetzung und als 1. wissenschaftlicher Verein, der sich der besonderen Förderung durch das Königshaus erfreute, für lange Zeit der angesehendste in der Stadt.“
Zum engeren Kreis des Historischen Vereins gehörten damals neben anderen der emeritierte Universitätsprofessor Dr. Salat, der Geistliche Rat und Pfarrer von St. Jodok, Johann Baptist Zarbl, sowie Kreisbauinspektor Leonhard Schmidtner. Schmidtner hat im Übrigen während seiner Dienstzeit an bedeutenden Bauvorhaben in Landshut maßgeblich mitgewirkt. So lieferte er den Entwurf einer Flucht von Zimmern im zweiten Obergeschoss des Fürstenbaus der Burg Trausnitz, die sich König Ludwig II. einrichten ließ, und leitete die Restaurierung der Burgkapelle bis zu seinem Tod am 20. Januar 1873. Nach seinen Plänen wurde gemäß Magistratsbeschluss vom April 1860 das Rathaus im neugotischen Stil umgebaut.
Die aus Passau nach Landshut mitgebrachten Sammlungsobjekte vereinigte man „mit den bei der Stadtverwaltung erwachsenen Altertümern und den 1823 am Höglberg ausgegrabenen prähistorischen Fundobjekten und stellte sie erstmals im Rathaus aus“. Der Umfang der „alten Rumpfsammlung“ des Vereins ist dem Verhandlungsband von 1852 zu entnehmen. Nach dem Grabungsbeginn zu Eining 1879 sandte auch Pfarrer Schreiner, der Erforscher des Römerkastells Abusina-Eining, die ersten Funde von dort ein und legte damit den Grundstock für die römische Sammlung des Museums. „Der Kreis Niederbayern hatte das Grundstück zu Eining um 5000 Mark gekauft und dem Historischen Verein zur Erforschung überlassen. Der Landtag bewilligte für diese Arbeiten 4000 M. Für die nächsten Jahre kam nun der Verein ganz in das Fahrwasser der römischen Forschung von Eining.“